Während der Generalbundesanwalt Harald Range seit über zwei Jahren vielfältige Strafanzeigen und Anhaltspunkte über die umfangreichen Spionagetätigkeiten ausländischer Geheimdienste in Deutschland ignoriert und sich wegduckt, hat der gleiche, dem Bundesjustizminister Maas unterstellte Beamte, nun ein Verfahren gegen zwei Redakteure von netzpolitik.org sowie gegen „Unbekannt“ wegen angeblichem „Landesverrats“ (§ 94 StGB) eingeleitet. Der inkriminierte „Verrat am Land“ ist in der Bundesrepublik Deutschland mit mindestens einjähriger Haftstrafe bewehrt.
Wir sehen in diesem Vorgang einen politischen Schauspiel mit einem Generalbundesanwalt in der Hauptrolle, der Hinweisen auf einen „tiefen Staat“ und die Verselbständigungen und undemokratischen Praktiken von (deutschen wie internationalen) Geheimdiensten und dem militärisch-industriellen Komplex nicht aufklären will, stattdessen aber einen offensichtlichen Einschüchterungsversuch verantwortet und trägt. Mit der Folge, die Pressefreiheit zu beschädigen und das Recht auf Aufklärung bzw. Verfolgung von Straftaten zu vereiteln.
Deswegen erklären wir uns in diesem Kontext solidarisch mit den Bloggern von netzpolitik.org!
Die Generalbundesanwaltschaft, der Präsident des Inlandsgeheimdienstes („Bundesamt für Verfassungsschutz“) samt aller, die diese Vorgänge decken, dulden oder gar fördern, haben Ihre Glaubwürdigkeit endgültig verloren.
Der heute morgen vom „Deutschlandfunk-Sicherheitsexperten“ Rolf Clement unternommene Versuch, die Situation zu beschönigen, war billig und ohne Substanz. Herr Clement behauptete trotz offensichtlich anderer Sachlage (siehe nebenstehenden Scan des Schreibens vom Generalbundesanwalt an die beiden Blogger) zu unserer Verwunderung: