Anleitung zum Widerspruch gegen die fotografische Erfassung und Veröffentlichung des eigenen Lebensraums durch Apple Maps

Apple-Maps-Fake-Logo

Wie Google via GoogleStreetView beginnt nun auch Apple mit der fotografischen Erfassung des öffentlichen Raums in Deutschland und möchte diese Aufnahmen später im eigenen „Apple Maps“ System einsetzen, also allgemein veröffentlichen und kommerziell nutzen.

Wer der Veröffentlichung des Bildes desjenigen Wohngebäudes, in dem man lebt widersprechen möchte – und dafür kann es gute Gründe geben – dem wird es nicht leicht gemacht. Ein NDR-Bericht verweist auf ein sehr allgemein gehaltenes Kontaktformular von Apple, das zudem nur in englischer Sprache verfügbar ist.

Wir haben versucht, einen leichteren Weg aufzumachen und mit Apple Kontakt aufgenommen. Ergebnis: Es dürfte eine einfache E-Mail mit folgendem Inhalt an mapsimagecollection@apple.com reichen:

Follow-up: 717325294

Hallo Apple Karten Team Bilderfassung,

mit Bezug auf das o.g. Follow-up fordere ich Sie hiermit dazu auf, die fotografische Erfassung und Veröffentlichung der Fotografien der/des folgenden Gebäude(s) zu unterlassen:

[Hier einfügen: Adresse(n) und Wohnort(e) mit Postleitzahl]

Begründung: Ich lebe in diesem/diesen Gebäude(n) und möchte nicht, dass fotografische Ansichten davon von Ihnen im Netz veröffentlicht oder im Zuge anderer Anwendungen verwendet werden.

Bitte informieren Sie mich, sobald Bilder von dem/den Gebäude(n) durch Sie aufgenommen und gelöscht worden sind.

Vielen Dank und viele gute Grüße,

[Hier einfügen: Name, evtl. nur Vorname?]

Wir können für nichts garantieren, erst recht nicht für den EU-DSGV- und persönlichkeitsrechtlich konformen Umgang Apples mit unseren Daten und den Bildern unserer Lebensräume. Aber eventuell stellt dieser Widerspruch eine Möglichkeit dar, sich individuell gegen das Vorhaben von Apple zu wehren – falls man das denn für richtig hält. Vielleicht erzeugen Widersprüche dieser Art auch Druck auf den Apple Konzern.

Weitere Informationen zu allem findet man derzeit u.a. bei Golem, auch kann man sich ein Interview des DLF mit dem ehemaligen Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar vom 26.7.2019 anhören, auch wenn wir nicht alle Ansichten von Herrn Schaar teilen.

Hier gibt es noch einen Überblick von Apple über diejenigen Städte und Kreise, die von den Apple Maps Fahrzeugen panoramisch fotografiert werden sollen. Uns erscheint die Aufzählung sehr umfassend und wir fragen uns, ob es sich Apple damit nicht evtl. vorbehält, den gesamten öffentlichen Raum der Bundesrepublik Deutschland fotografisch zu erfassen und zu verwerten.

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